sauerlandbitch.de

9:30Uhr, ich bin weg und werde die nächsten Tage erstmal bei meinem Freund einziehen. Vorher geht es noch zum Hausarzt. Immerhin geht es mir jetzt schlechter als vor einer Woche, als er mich in den Laden geschickt hat... Wenigstens gibts ne Pulle Schmerzmittelchen als Wiedergutmachung

Gestern Abend hab ich mal das hier installierte Statistiktool bemüht und freudig festgestellt, dass schon mehr als ein Kommentar hier hinterlassen wurde und dazu noch sage und schreibe 1227 Trackbacks. Bei der Anzahl und dem Gedanken an dieses Miniblog wurde ich natürlich stutzig. Ein weiterer Blick reichte, bis auf die Kommentare alles Spam. Nachdem ich die Trackbacks dann heute in einer Hauruck-Aktion gelöscht habe, fand sich unter den ganzen "Bewilligung erforderlich"-Postings sogar noch einen Kommentar vom 12.11.09. Asche auf mein Haupt für die späte Freischaltung.

Insgesamt war es ein klassisches Problem: Man nutzt IMAP, filtert direkt auf dem Server und verschiebt in Unterordner und abonniert den Ordner dann nicht im Mailclient. Dann bekommt man natürlich weder neue Kommentare noch die Spamblocksachen mit. Doof...

Die Story ist nicht aktuell, genau genommen kommen die Postings um 2 Wochen versetzt.

Ich bin quasi schon wieder ausser Haus und war Weihnachten nicht bei den Weißkitteln, also Entwarnung, die Mitleidsbekundungen nehme ich natürlich trotzdem gerne an

Duschen gehe ich auch schon wieder, wurde nämlich auch langsam Zeit. Die Laborwerte sind wohl soweit ok. Tag 7 kann kommen.

Der Pflasterwechsel zeigt 1-2 Stiche je Naht an 4 Stellen. Ausserdem wird mein Handtäschchen (Drainage) entfernt. So ein Beutelchen nervt, vorallem sieht das für andere nicht lecker aus so nen Blutbeutel rumzutragen.
Ich laufe wie befohlen durch die Gegend und zeige mich am Schwesternzimmer.

Die Schwestern zwingen mich morgens ins Bad, aber mir wird beim Aufstehen, wie in der Nacht bereits erlebt, schlecht und ich hab keine Lust mit Bauchweh würgen zu müssen, weshalb ich wieder ins Bett will. Erst am späten Nachmittag fang ich an Aufzustehen. Wohl zu spät um noch an Tag 6 entlassen werden zu können.
Die 2 Flecken gestern erweisen sich als das Tütchen mit meinen beiden Gallensteinen. Häßlich sehen die aus.

Thrombosestrümpfe sind ja totschick... Das Bett wird nochmal frisch bezogen, wird so gemacht vor ner OP heißt es. Dabei weiß ich morgens noch nicht, ob ich nachmittags aufgeschnitten werde, die Blutwerte müssen passen und die kommen erst gegen Mittag. Egal, ich darf auch ab sofort nix mehr trinken, obwohl auf dem Wisch extra draufsteht, dass man bis 2h vorher noch trinken kann, Wasser und ungesüßten Tee z. B., und ich bin ja wenn dann erst nachmittags aufm OP-Tisch

Gegen 13Uhr ist es amtlich, sie kommt heute raus und und gegen 14:30Uhr schaue ich mir den OP-Raum von innen an, bis der nette Mann hinter mir sagt, dass es dann mal los geht. Ich sage ihm noch, dass er auf mich aufpassen soll.
2 Flecken erkenne ich und dass mein Freund da ist, ich will nur noch pennen. Abends bin ich wohl etwas fitter, aber immernoch hundemüde.

Der Infusionszugang ist fett blau geworden und endlich kommt das Ding raus. Tat vom ersten Moment an weh, aber "das ist ein Fremdkörper, das kann auch mal weh tun". Deswegen ist der Fleck jetzt 8cm lang und fast 3cm breit in der Mitte. Den Zugang an der andere Seite merk ich nichtmal.
Der Messerschwinger alias Chirurg kommt vorbei, er will meine Gallenblase haben, am liebsten schon morgen. Ich unterschreib schonmal die ganzen Wische.

Beim Arzt in den Becher gepinkelt: Harnwegsinfektion, naja, kenn ich schon. Ich erzähle weiter von meiner tollen letzten Nacht, die Miene wird noch ernster, die Harnwegsinfektion ist wohl nicht mehr das Problem. "Keine Sorge, den Weg in die Ambulanz erkläre ich Ihnen gleich noch." Schöne Scheiße, der Gallengang ist wohl dicht, deswegen sah das die Nacht im Klo und Waschbecken so merkwürdig aus... Das Schluchzen konnte ich mir nicht verkneifen, ich will nicht ins Krankenhaus.

Schweren Herzens laufe ich die 500m ins Krankenhaus, lege meine Papiere vor, lass mich pieksen und befragen, schluchze nochmal leise und werde auf die Station gebracht. Mittags lieg ich dann beim Gastro und bekomm noch eine Sonographie. Es ist kein Stein im Gang erkennbar, aber 8,5mm hat er, was wohl mehr als normal ist. Ab dann heißt es Däumchen drehen. Weil der Kerl aus der Ambulanz die Blutprobe nicht als Notfall weitergegeben hat, dauert es bis fast 15:30Uhr bis die 4stelligen Leberwerte (GGT 1843) da sind. Also bekomme ich doch noch meine Magenspiegelung mit Kontrastierung. Und wie ich erst nachher erfahre, ist der Stein doch nicht abgegangen, sondern feierte noch ne fette Party.

Ich bin die Nacht kaum vom Pott gekommen und hab das Waschbecken angebrüllt, habs aber gleich wieder sauber gemacht, ich bin stolz auf mich. Sieht aber merkwürdig aus, was da jeweils rauskommt. Werde mich aber noch bis 9Uhr gedulden müssen und dann den Hausarzt heimsuchen.