Mittlerweile steht fest, dass ich als olle Studentin keinen Anspruch auf Krankengeld habe. Deshalb darf ich nächste Woche mit Loch im Bauch zur Arbeit, wenn ich nicht verhungern will. Vielleicht habe ich ja auch Glück und die Wunde heilt schneller ab.
Allgemein hat man es als Student in Sachen Geld nicht leicht. Wenn das Bafög ausläuft, ist man fast komplett auf sich alleine gestellt. Man kann Wohngeld beantragen, allerdings nur, wenn man Geld verdienen geht und zwar mindestens so viel, dass man über dem Sozialmindestsatz von knapp unter 600Euro ist. Alternativ kann man die Differenz noch mit Erspartem ausgleichen. Dazu muss man dann aber wieder komplett die Hosen runterlassen und alles Finanzielle offenlegen. Verdient man nichts oder zu wenig, wird der Antrag wegen Unglaubwürdigkeit abgelehnt, da Wohngeld nur ein Zuschuß ist zu dem, was man selber hat. Zudem muss man mindestens per Kontoauszug nachweisen, dass man Miete, Studiengebühren und Versicherungen selber bezahlt. Dank der Wohngeldreform gibt es wenigstens etwas mehr wegen der Heizkostenpauschale, die nicht nach Quadratmetern geht, sondern nach Personen im Haushalt. Theoretisch dürfte meine Bude sogar 330Euro kalt kosten, aber bezahlen könnt ich das niemals. 100Euro müssen ja bereits monatlich wegen der Studiengebühren zurückgelegt werden.
HartzIV gibt es als Student auch nicht, dafür müsste ich mich exmatrikulieren, dann würde ich weitere Hilfe bekommen, wäre aber eben auch kein Student mehr. Sozialhilfe bekommt ein normaler Mensch mittlerweile ja auch nicht mehr. Auf die Studienkredite bei den Studentenwerken hat man keinen gesetzlichen Anspruch und einen Kredit bei der Bank, ich glaub da gibt es momenant auch nicht viel zu holen. Zudem reichen mir persönlich die 10.000Euro Schulden, die ich wegem Bafög und den Studiengebühren angehäuft habe.
Naja, ich habe ein Dach überm Kopf, die Heizung funktioniert und im Kühlschrank ist auch was zum Essen. Also mecker ich nicht weiter, sondern freue mich, manchen gehts beschissener.
